Gefängnis - Tagebuch !

Wo der Pöbel sich trifft... ;)
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Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 17.01.2012, 21:52

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Hallo Leutz

Was lange währt... ^^ - Wurde von einigen motiviert meine Erfahrungen im Gefängnis dennoch zu schreiben. Ihr wisst, die Vorgeschichte: http://www.bischofszelleria.ch/viewtopic.php?f=2&t=524.

Für alle die es ned wissen, Ich habe dort im Gefängnis Tagebuch geführt und je nach Tages/Wohlbefinden detaillierter oder weniger detailliert... - Teilweise sind es auch nur Notizen, Stichwörter, und ich hoffe ich kann vieles noch herausholen aus dem Gedächtnis und kann das ganze dennoch spannend rüberbringen.

Werde mal die ersten 3 Tage schreiben, wenn ich dann hier feedback nach mehr erhalte, werde ich weiterschreiben ansonsten binde ich das evtl. in meinem Buch "der stinkende Fisch" - meine Freikirchen/Verein Kompass - Bischofszell Erfahrungen mit ein.

Alles was ich hier schildere, zwar mit meinem Gottseidank noch nicht verlorenen Humor ausgeschmückt, ist aber die Wahrheit und nichts als die reine Wahrheit, so wie ich es damals Aufgeschrieben habe und ich mich noch erinnere. So wahr mir Gott helfe.

Alle Personen und ihre Karaktere sind so wie ich es empfunde und kennen gelernt habe, die Namen sind aber alle Geändert.

Ich werde nach jedem Tag, einen jetzigen Rückblickenden Kommentar abgeben, sowie auf die im Text mit * markierten Stellen auch dort weiter erörtern.

So legen wir los. Ich werde versuchen ein Ausgewogenheit aus Details und Spannung auszuwählen - hoffe es gelingt mir:

Facebook-Link: http://www.facebook.com/groups/333598290835/
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 17.01.2012, 22:06

Tag1:

Hab einige Tage vor dem Gefängnis aus Ärger, Frust, Hass auf die elenden Freikirchen Bastarde und unseren TG.-Texas Richter und FDP-Franktionsscheff aka Gerichtssaal-Sprücheklopfer Munz angefangen zu Kiffen und damit zu rauchen.

Hab kaum geschlafen, rücken Tut mir weh und sehe kaum aus den Augen. Essen geht eh nicht mehr gut. Ist es wegen dem Stress, wegen den Zusätzlichen Medis die ich nun nehme.. ich weiss es nicht. Spielt auch keine Rolle eigentlich. Was zählt ist, dass ich um 9 Uhr im der Strafanstallt in Frauenfeld sein muss. Dort wird mich dann, so sagte man mir am Tel, vom Gefängnisarzt untersucht - Da mich meine Ärzte - alle und unabhängig, eigentlich nicht als Straffähig erachten.

Ich fahre natürlich mit meinem Auto dorthin, bin, nach meiner Gewohnheit, very knapp aber dennoch Pünktlich dort- Weiss nicht wo Parken, die Beuschparkplätze sind zu weit vom Eingang - also Beschliesse ich, getreu dem Motto - der Staat- dein Freund und Helfer die Orangen Personalparkplätze gleich am Eingang zu wählen. Was soll mir denn noch schlimmeres passieren, als dass ich ins Gefängnis deswegen muss - denke ich mir :mrgreen:

Packe meien Sporttasche die ich eigentlich nur dürftig gepackt habe - denn ich glaube schon dass sie mich aus gesundheitlichen Gründen, gem. den unabhängigen Gutachten, nicht in die Zelle stecken werden.

Eine massive Riesenmetalltüre ist vor mir und lauter Kameras erblicken mich. Da sehe ich unten links eine Glocke. Ich betätige diese und mir wird aufgemacht. Der Dame, hinter der Kugelsichern Scheibe darf ich dann sagen, wer ich bin usw.. - Dann darf ich durch die nächste Türe und in so eine Art Wartesaal hinein.

Ich sage der Dame auch wie das sei mit dem Parkplatz. "Oje" meint diese, leicht verärgert, "das ist verboten, mit dem Auto in die Haft zu kommen" - Na ja habe ich nicht gewusst sage ich ... - Komme ich jetzt dafür ins Gefängnis - Brennt mir einfach auf der Zunge.. doch ich lasse es, denn die Dame macht nur ihren Job. Wie würde sie reagieren wenn sie wüsste, das ich dazu noch beim Personalparkring bin? - Doch nach einem Telefon gibt Sie mir einen Parkschein den ich hinter die Scheibe legen darf. - Gut somit wäre diese Gesetzesübertretung gelöst. Sprücheklopfer Richter Munz hätte mir wohl Lebenslänglich gegeben dafür... ^^ - Aber gut sind das alles nur meine inneren Dialoge in diesem Moment ;)

Schnitt: Nun sitze ich bald 20 Minuten im Wartesaal aber niemand holt mich ab. Was machen Sie wohl, diskutieren Sie nocht? Werweisen Sie was sie mit mir anstellen sollen? Habe durch die Scheibe gehört, dass Amnesty mit jemanden verbunden wurde.. Frage mich gerade, ob das mit mir zu tun hat, denn Amnesty Schweiz sowie andere Menschenrechtsgruppen und sogar das eidgenössische Departement wurde mit Astrids Hilfe informiert...

So und nun werde ich einige Minuten später endlich in einem Raum gebeten, hinter der nächsten Eisentüre. Dort muss ich eine art Formular ausfüllen. Wegen Medikamente, Verwandschaft usw. usf.. - Verwundert mich dass ich keine Fingerabdrücke hinterlassen muss.

Dann betritt Claudia den Raum (Name geändert) - Claudia scheint eine recht deutliche aber auch freundliche Person zu sein. Macht auch einen sympathischen Eindruck. Aber hinter der freundlichen Oberfläche scheint sie mir eine rassige Power-Frau zu sein...

Sie erklärt mir wie das läuft im Gefängnis, wann Essen wann Duschen, wann Draussen spazieren usw. usf. Da ich auch auf Medikamente angewiesen bin, will sie dort genaueres Wissen. Es wird auch das Geld gezählt, notiert welche Kreditkarten / Ausweise und anders ich Portemonnaie habe. - Anscheinend ist Mustis Döner und der Güggel Pass nicht relevant - denn davon macht sie keine belege :)

Doch nun kommt, zu meiner Überraschung nicht der Arzt - Nein er käme erst am Nachmittag so sagt man mir. Obwohl der Deal ein anderer war...... -* (dazu nimm ich im Tageskommentar unten Stellung)
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[i]
----Schnitt 23.01.2012.... Oououou  :shock:  bin erstaunt - erst angefangen zu Schreiben, noch nicht mal im Newsletter erwähnt oder jemandem erzählt und schon fast 100 Zugriffe... *FREU* - ich habs Rückenmässig nicht gut und zur Zeit auch Erkältung, aber bald gehts weiter, wir sind immer noch beim ersten Tag.[/i]


So weidda gehtz :) - Immer noch erster Tach.

Die Einführung und Erörterungen von Claudia sind nun zu Ende. Sie nimmt das Funktelefon und ruft einen Wärter, der mir mein Gemach zeigen soll. Ich nenne ihn Bruno. Hab mich glaube ich wegen seinem Vollbart dafür entscheiden. Errinnerte mich, glaube ich an Holzfäller, Bärte usw.. - Eigentlch kein Kasten, eher ein schlanker bis sportlicher Zeitgenosse um die 45. Übrigens tragen alle Wärter dort Schwarze Hosen, mit lauter Taschen an den Seiten. Erinnert an Trecking oder an meine Fischerhosen die ich habe. Was Bruno positiv anzumerken ist, er ist bisher der einzige der sich mir mit seinem Namen vorstellt (Natürlich ist Bruno meine Erfindung - heisst nicht wirklich so)

Jetzt gehts mit Bruno in mein Zimmer. Bruno öffnet eine nach der anderen der Schweren Metalltüren. Claudia und Ich laufen hinter ihm. Ich weiss nicht wieviel Türen das er geöffnet hat, aber das Gefängnis scheint nach Abschintten unterteilt zu sein. In jedem Abschnitt 5 Zellen, dann wieder eine Sicherheits-Türe. Die Türen sind jeweils mit einem Spezial Schlüssel und einem 5 Stelligen Pin gesichert, wie ich beobachten/hören kann.

Unterwegs in diesem Labyrinth witer marschierend, zu meiner Zelle, fragt mich Bruno ob ich denn von Frauenfeld sei und schon mal hier war. "Ach aus der Rosenstadt sind sie also" meint Bruno.

Wir sind nun in meiner Zelle angekommen, - dummer weise bin ich nicht mehr sicher ob es Zelle 308 oder 309 - war.. Aber wurscht. Bruno öffnet die Zelle und ich trete mit meiner Sport Tasche rein. "Streaptease" meint Bruno. Im ersten Moment verstehe ich ihn nicht, hab praktisch nix geschlafen, bin auf Schmerztabletten und zweifle nun nach Brunos Aussage an meinem Hörsin. "Hä?!" - gebe ich Bruno zur Antwort. Er meint dann in einer leicht demütigeren Ton - "Ich muss ihre Wäsche untersuchen, das was sie jetzt an haben" - Da bemerkt und Bruno dass unerwartet Claudia an der Zelltüre ist, und agiert evtl. deshalb ohne Sprüche klopfen (?). Er wirkt auch etwas erstaunt... Deshalb: Glaube nicht dass das Standard ist, dass noch jemand vom Büropersonal unten jeweils mit in die Zelle nachkommt. Es erscheint mir in diesem Moment als würde Claudia besorgt sein um mich und schauen ob Bruno keine faxen macht... :) - Gut ich ziehe also meine Sachen, bis zur Unterhose aus, er filzt meine Sachen auf Drogen, sogar die Schuhe.

Innerlich muss ich jedoch schmunzeln. Falls du das hier liest Bruno (Und ich werde nach Abschluss des Tagebuches auch das Gefängnis informieren) dann aufpassen Lieber Bruno... Sgibt ein komisches BIld ab wenn ein Vollbärtiger Mann einem Anderen in der Zelle sagt "Streaptease"..... könnte von Aussen stehenden Falsch verstanden werden ;) - Weil dann ist dann auch Bruno zu Brüno nicht mehr ganz so weit ;) : http://www.trailerseite.de/archiv/trailer-2009/12529-brueno-film-trailer.html

Es wird mir noch gesagt, dass nicht der Gefängnis-Arzt kommen wird, sondern ein Frauenfelder Hausarzt, darum erst am Nachmittag die "Begutachtung"
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 08.02.2012, 00:21

TAG1 NACHMITTAG:
Wir sind immer noch beim ersten Tag. Sorry ist schon lange , wird noch länger aber es gibt sehr viele Eindrücke am 1. Tag und deshalb auch sehr viel zu Schreiben.

Bruno ist nun weg, ich sitze bzw. liege nun im Bett in meiner kuscheligen Zelle. Hier meine Zeichnung der Zelle, klick für Vergr.
Bild

Das erstaunliche ist, im ganzen Gebäude schon festgestellt, dass überall Holzparkett ist, auch in meinem Zimmer. Zudem gibts auch noch Bodenheizung. Ein Tv wie in der Skizze angezeigt. Kabel-TV inklusive. Gleich wenn man rein kommt ist ein Wasserkocher mit Kaffe/Tee beuteln.

So da bin ich nun, dort wo ich bin, während Schwerkriminelle, Krawatiseierte Steuerhinterzieher, Schieber, Betrüger und andere Sich irgendwo die Hände reiben.... im Gefängnis wegen schlimmeren Verhindern. Danke lIeber Staat. Danke dass du die Kranken als Simulanten die Gesund sind darstellst und die die ihr eigentlich drann nehmen müstet, laufen lässt oder für sie gar noch Lobby Arbeit macht. Geil

Ich liege dösend auf dem Bett da klopfft es auf einmal und eine Dame schiebt mir das Essen durch die Türöffnung. Es ist Mittagszeit. Ich frage: "Was ist, wenn ich mich weigere zu essen?" DIe Dame schaut mich etwas schockiert an, vermutet sie wohl Hungerstreik? :)

Hab keinen Hunger im Moment ich lege mich aufs Bett und döse weiter, da ich ein beträchtliches Schlafmanko habe.

Ich bin schon tief im schlaf, als um ca. halb 2 es plötzlich laut wird. Ein Wärter öffnet die Türe und ein Arzt kommt rein, energetisch fast schon als wolle er sich beweisen und jemandem Angst einjagen. Ich brauch einige Zeit bis ich mich wieder erinnern kann wo ich ja bin. Da fängt er mich schon an anzuschnauzen, er habe das überprüft usw.. und auch die Arztberichte und bla bla und das geht schon, meint er "Sie haben ja schöne Aussicht hier sehen Sie, ein Garten und ein Baum"... "Und wenn es Gesundheitlich nicht geht, etc... dann können Sie sich melden und sie werden in die Psychiatrie gefahren" ... Was habe ich auch erwartet? Ein Staats-Bezahlter arzt, ist, wie wir bei der IV schon lange wissen dazu da, gekauft das zu sagen was der Staat will, ungachtet der Menschlichkeit und seiner Würde (im Tageskommi unten nehme ich nochmals Stellung dazu) - Mir wurde zugesichert dass ich auch zur Physio gehen darf, weil das kann man, wenn es aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist, und ich gehe seit Jahren 1-2 mal wöchentlich in Physio/Osteopathie... - Zack Bum, das Wars, keine Befreiung von Haft keine Therapiemöglichkeiten.

Er sagt noch irgendwas, was ich gar nicht mehr im Schock wahrnehme und ist schon raus aus meiner Zelle. Mir brummt der Schädel, Mein Rücken Schmerzt und Brennt, kann mich kaum Bewegen und ringe noch um Fassung wegen der Therapie geschichte.

... So Schnitt, beende mal diesen Tag sonst wirds denke ich zu lang. Das wäre sicherlich mal das WIchtigste gewesen
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 08.02.2012, 01:01

HEUTIGER TAG1 RÜCKBLICK

Uff war ein wirklich schlimmer 1. Tag. Turbulent, Aufreibend, nicht wissen ob und welche Schikanen mich dort von Staatseite erwarten. Denn kenne Schikanen von Staats, bzw. Kantonalseite von der IV. Leider wurde ich geleimt, auch hier haben die unabhängigen Gutachten für diese Staatsarzt nicht gezählt und er hat nach Willkür, reine Willkür entschieden. Klar, das Gefängnis hat nicht ihren eigenen Arzt genommen, sondern einen Hausarzt aus Frauenfeld. So kann man ganz gut die Hände in Unschuld waschen. Er ist ja „unabhängig“ kann man dann sagen.
Möchte das hier nicht mischen mit der IV, und mir wurde von weiser beratenden Seite angeraten das nicht, bzw. noch nicht zu veröffentlichen.. Naürlich werde ich den grossen Brocken noch nicht preisgeben, aber muss es hier nur kurz streifen, weil sind parallelen da, zumindest im Texas der Schweiz, dem Thurgau und es betrifft mich auch dort, darum stelle ich mir die Frage: Wie „Unabhängig“ ist der Arzt, der vom Staat oder auch Versicherung bezahlt wird? Hä? So unabhängig wie betroffene IV-Geschädigte und IV-Traumatisieren immer öfters Berichten?
Ich übertreibe in meinem Rausch meint ihr? Ihr wisst dass ich mich nicht so weit aus dem Fenster wagen würde, wenn es nicht Hand und Fuss hätte. Die meisten kennen jemanden der Erkrankt ist, und hat gehört was er erlebt hat und wie er sich dabei bei solchen IV-Willkür gefühlt hat. Sucht mal in Google, „IV Willkür“ was für Erfahrungsberichte in Foren, Bloggs und anderen geschildert werden. Oder ihr kommt zu mir und schaut euch den Befund Schwarz auf Weiss an was bei mir geschrieben wurde:

„Nach der Psychischen Kontrolle, sass er in seinen Gelben Sportwagen ohne Mühe in die tiefen Sportsitze rein, fuhr Rückwerts aus dem Parkplatz mit problemlos gedrehten Kopf/Hals raus, als hätte er keinerlei Beschwerden“ ^^
Ich kann nicht anderst ich musste das einfach Bringen von den IV-Staatsärzten, einfach auf zu Zeigen wie extrem Mächtig sich diese Menschen in solchen Positionen fühlen und IV-Ärztebefund-Willkür betreiben, denn:
Ich war so fix und fertig. Körperlich habe ich seid Kindheit Probleme, Psychisch immer mehr durch diese Krankheit in diesen Jahren und durch die Freisektierer im Kompass. Das war gerade nach austritt im Kompass diese „unabhängige“ IV-Untersuchung. Ich konnte an diesem Tag nicht fahren, mein Kumpel hatte frei und fuhr mich. – Er hat keinen Sportwagen sondern nen Opel – Das einzige was stimmt, ja, der „unabhängige“ Staats-IV-Arzt der dies geschildert hat ist zumindest nicht Farbenblind… - Es war ein gelber Opel…
Wie gesagt es lässt sich auch hier alles Beweisen und der Bericht ist bei mir.

Ich stelle mir gerade vor wie das Wäre wenn mich die IV engagieren würde, ein vom Staat verdammt gut bezahlter „unabhängiger“ Arzt zu sein. Hm.. reizvoll… ich könnte nur 20-25 Prozent, was ich vermag, arbeiten, und hätte gutes Einkommen, zumindest mehr als beim Sozialamt zur Zeit.
Uuund spinnen wir das mal weiter. Angenommen dieser fragliche Arzt kommt eines Tages im Rollstuhl, einer Fehlender Hand, versteiftem Rücken und in einer depressiven Verfassung zu mir, dem neuen „unabhängigen“ Gutachter. Wenn das noch nicht genügt, dann nehmen wir noch an, er hätte Klinikbesuche gehabt (wie ich), dann nehmen wir an, dass dieser ehemalige „Unabhängige“ Gutachter noch jenste wirklich unabhängige Gutachter von real unabhängigen Ärzten und Kliniken hätte. Und dann wäre ich dieser „unabhängige“ Gutachter der ihn „Begutachten“ müsste.

Hm… machen wir mal Brainstrooming. Was könnte mir wohl einfallen, das ich in „unabhängiger“ IV-Manier diesen Schwerkranken abweisen kann und ihm den Simulanten-Stempel (oder gelber gestrickter IV Schleife am linken Oberarm? Wie damals im deutschen Reich, - auch da gabs ja bekannte Staats-Ärzte) geben kann?
Ja ich würde ganz einfach meinen eigenen Bericht zu Hände nehmen und würde sagen: „Schauen Sie, Herr… Sie haben damals gesagt ich bin mit einem gelben Auto gefahren, dies bedeutet also Sie sind nicht Farbenblind, also Gesund, ab an die Arbeit – Und wenn das nicht genügt, dass „wir“ Sie von einer dieser Staatlich/Kantonalen geführten Institution rausgeekelt haben, (IV-Amt und mein geliebter Verein Kompass wo ich gearbeitet haben sind ja Staatlich) wenn auch nicht genügt, dass wir Sie Jahrelang ans Existenzminimum gebracht haben, dass sie Jahrelang Existenzängste durchleben mussten, sie dadurch immer mehr Medikamente schlucken müssen, dass sie sich weder Ferien, noch etwas schönes mal anschaffen konnten, dass Sie dadurch auch ihren Hobbies nicht nachgehen können, da Sie ja vom Sozialamt abhängig sind, dadurch ihre Ehe scheiterte, ihren Kindern nicht mal ein Kinderwürdiges Kind-Sein ermöglicht haben, dann geben wir Ihnen heute noch den Rest und zermürben Sie mit meiner willkürlichen „Begutachtung“.
Und sollten Sie, lieber Herr… tatsächlich die Stärke haben, den Willen noch zu überleben, haben aber dennoch geschafft sozialen Kontakt aufrecht erhalten, da sie gute Freunde haben, auch Ärzte und Anwälte die ihnen helfen… hm.. ja dann… dann.. werden wir Ihnen, um unser „unabhängiges“ Gesicht zu wahren, (für die Öffentlichkeit), eine Umschulung anbieten…
Gutachter: Dragoslav Stojanović Datum/Ort: irgendwann/Hypothesia
^^ Hm… ich bin ja ganz ein talentierter Mensch glaube ich: Bin Mehrsprachig: Perfekt Deutsch, Serbisch/Kroatisch, Gut: Französisch, Englisch, Mazedonisch, Bulgarisch und etwas Russisch. (Für ein abgelehnt genügts schon) Ich bin käuflich, ich befolge blind von Oben Anweisungen zu sparen auf kosten Ungerechtigkeit, und unwürdiges Leben, mit offensichtlichen Lügen (wir erinnern uns mein Bericht betr. Gelbes Sportauto) in Not gelangte und Hilfsbedürftige Menschen von der IV abzulehnen. (Natürlich mache ich das, bekomme ja Salär von der IV, meinen so geliebten Auftragsgeber). Ich kann überaus kalt sein und es ist mir gleichgültig dass ich mit meiner eben nicht vorhandenen Unabhängigkeit Leben und Menschen zerstöre, ihnen quasi den Gnadenschuss gebe.
Ich denke mit diesen Talenten und Eigenschaften hinzukommend dass man durch meine Vielsprachigkeit jeweils kein Übersetzer hinzugezogen und bezahlt werde müsste sowie mein Angebot, dass ich das für Hälfte des Salärs mache... mit all diesen Eigenschaften, so glaube ich persönlich, hätte ich fantastische Karrieremöglichkeiten bei der IV… zumindest bei der IV Thurgau.
Ich spinne? – Wenn ihr nicht schon jemanden in Familie oder Bekanntenkreis der IV-Traumatisiert ist dann hier ein Video und Infos:

http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... gegen-EMRK

http://www.humanrights.ch/de/Schweiz/In ... ntent.html

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/30308016
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 22.03.2012, 22:40

TAG 2 HINTER GITTERN:

Der erste Tag ist überlebt. Noch schwingt der Vorfall mit dem gestrigen Staats-Arztes nach. Ich schaue auf den Radiowecker und sehe, dass es 10 Uhr ist. Da klopft es schon an der Schweren Metalltüre und ein Wärter macht die Türe auf. Ich nenne ihn mal Peter. Hat einen kurzen, fast schon Militärschnitt. Bemüht sich stark eine Ernsthafte Miene zu ziehen, richtig Polizeilich oder gar Militärisch. Er fragt mich ob ich raus möchte, und es sei stickige Luft hier. Stimmt, ich hab die ganze Nacht vor dem Einschlafen geraucht. Oje ich bin also voll wieder drinn im rauchen – hoffe ich kann damit wieder auf zu hören, denke ich mir. Dann meint Peter ob ich raus möchte in den Hof. Ich verneine, denn bin so gerädert, mein Rücken schmerz so extrem. Dazu hat sicherlich auch die Umstellung auf ein neues Bett mit bei getragen. Er macht die Türe zu, und ich beginne dann nach 2 Kafees dieses, mir festgenommenen, Gefängnistagebuch zu schreiben.

11:50 Es kloppft wieder an der Türe, aber dieses mal geht nur die Klappe der Türe auf, die man nur von aussen öffnen kann. Es ist ein anderer Wärter, ich nenne ihn von nun an Fritz. Ich nutze gleich die Gelegenheit um ihn durch die Öffnung zu fragen, ob es nun definitiv sei, dass ich keine Therapiebesuche machen darf. Und wie es denn damit ausschaut, das ich mein Orthopädisches Kissen und mehr Shirts holen darf, kurz nach Hause. Habe im Glauben dass ich wirklich objektiv angeschaut würde tatsächlich nur ein Shirt mitgenommen ins Gefängnis… Er beneint alles, es ginge nicht, das ist seine Weisung die er hat, und wegen dem Shirt, könne er mir sicher noch eins besorgen meint Fritz. Ich frage ihn schelmisch und in meinem Schalk, ob ich nicht so eins haben könnte wie er hätte. Es ist ein gräuliches, offensichtlich sehr qualitatives Shirt mit dem Thurgauer Wappen und Aufschrift „Justizvollzug Thurgau“ – Ich entlocke ihm tatsächlich ein süsses lächeln raus… SMFoto Und ja, eigentlich hätte ich ja auch angegeben ich rauche ned, doch bin wieder am Rauchen, sage ich und ob ich irgendwo Zigis bekommen kann. Er meint auch dazu nein, weil der Shopping-Tag wo man sich Zigis und anderes im Haft-Kiosk kaufen kann vorbei sei, der ist nur einmal in der Woche.

13:10 Fritz kommt und holt das Tablar mit dem Essgeschirr ab, und bringt mir Tatsächlich einige Zigaretten und ein schwarzes Shirt… Tja es gibt dennoch Menschliches unter diesen Menschen, denke ich mir in diesem Augenblick. BoratSM1

Gehe mit den Zigis nun zum Fenster, wo ein Alu-Aschenbecher liegt und zünde mir eine Zigarette an. Uuuh Erlösung, ednlich wieder mal eine Zigarette. Bekomme auch Lust für einen Kafee und gehe zum Brüneli und dem Regal auf dem der Wasserkocher und die Tee/Kafee/Zucker-Beutel sind. Da erblicke ich auch eine Bibel die im Regal ist. „Neues Testament“ steht darin. Schlage einfach mal spontan auf, und komme auf Seite 341, und lese dort „Warnung an die Heiden und Christen vor Überheblichkeit. Hat Gott die natürlichen Zweige verschont, wird er dich wohl auch nicht verschonen.

Darum siehe die Güte und den Ernst gegenüber denen, die gefallen sind, die Güte Gottes aber dir Gegenüber, sofern du bei seiner Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden“
Hm… das macht mich Nachdenklich. Welche Güte wohl? Hat das mit der „Güte“ von Richter Munz, dem Staatsarzt und der IV die ich erleben durfte, diese Art von Güte? Denke ich mir, und frage mich weiter: Hm… die Bibel der „Frei“kirchler und Kompass/Fiwo Jünger scheint wohl zensiert zu sein, denn dann hätten sie nicht solches getan.

14:02 Uhr Bin für meine Hartnäckigkeit ja vielfach bekannt und lasse nicht locker diese Geschichte mit meinen Notwendigen Therapien. Ich gehe zur Türe, dort ist ja so eine Art Gegensprechanlage, man kann Leuten und es meldet sich das Büro oder einer der Wärter. – Auch dort bekomme ich von ner Dame im Büro zu hören „es geht nicht“ – Aber ich hätte die Möglichkeit telefonisch die Therapien ab zu sagen.
Mein Rücken brennt extrem. Ich fordere von den Wärtern weitere Medis an, schmeisse die rein, und fang an das Buch „Die Wirbelsäulenseele“ zu lesen.

16:40 Es wird die Türe geöffnet. Es ist Duschtime. Jeweils 2 Personen aus dem jeweiligen Gefängnisabteil dürfen Duschen gehen, dann die nächsten 2 usw.. . Die duschen sind recht modern eingerichtet, sind abschliessbare Einzelduschen – also keine Angst wenn einem die Seife auf den Boden fällt ;)

17:30 Nachtessens-Time. Bruno (ihr erinnert euch, der „Striptease-Wärter“ vom ersten Tag) bring das Abendessen. Heute ist Vegetarisch. Feines Gemüse mit Käse-Auflauf, mit Tomatensauce und ein Schäleli Salat. Schnorre in dieser Gelegenheit auch grad noch Bruno wegen Zigis an. Auch Bruno gibt mir einige von ihm. So ne komische „Mascotte“ – Marke (mehr darüber im Tagesrückblick).

19:08 Ich habe soeben fertig gegessen und schreibe am offenen Fenster und Fenstersimms an meinem Tagebuch. Und genau in der Zelle unter mir redet ein Albaner mit einem anderen Häftling mit dem Zellennachbarn über das Fenster. Laut und unaufhörlich. Es geht schon sicher 15 Minuten so. Es ist warmes Wetter, in jeder Zelle ist das Fenster offen. Und augenscheinlich wird es einem anderen Häftling in einer Gegenüberliegenden Zelle zu viel und er Schreit laut „Ruuuhe!!!“ raus. Der dauernd redende Häftling unter mir meint ebenfalls in einem sehr gebrochenen Südosteuropäischen Dialekt: „Was Rue hebe du schnorre!“ Der andere von der gegenüberliegenden Zelle: „Du rede rede rede, ganze ujre Tag ujre Sijech!“ Der unter mir: „Jo arschloch, muss rede, was mache ganze Tag Gefängnis anderes, nur rede odda?“ – Dieser Moment schaltet ein offensichtlich schweizer Häftling dem es auch zu bunt wird sein Radio voll auf, und stellt es ans Fenster, und was hat er laufen lassen? – Tatsächlich Hudigäggeler und Jodler…

Das hätte man Filmen sollen. Ich habe in diesem Zeitpunkt hinausgröhlen müssen. Und das erste mal seit Tagen überhaupt wieder mal gelacht.
Doch Ruhe ist noch nicht eingekehrt. Die 2 Streithähne stellen fest, dass sie ja beide Albaner sind, und nun diskutieren die beide noch lauter als vorhin hin und her, begleitet von Anregender Schweizer Volksmusik… :mrgreen:
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 22.03.2012, 22:44

TAG 2 RÜCKBLICK

Na ja scheine mich so was wie leicht eingelebt zu haben. Keine Folter kein Water-Boarding selbst nicht für einen Kantonsfeind Nr. 1 der ständig irgendwelche Lawinen auslöst und nicht in der Lage war eine Busse zu bezahlen.. :twisted:

Die freundliche Art und spendable Nikotin-Abgabe von den Wärtern hat sicherlich dazu beigetragen. Natürlich bin ich noch verärgert dass ich bei meinem Gesundheitszustand nicht mal ne Stunde weg kann, zumindest in die Physio. Aber die Leute müssen sagen was die oberhalb ihnen wie Munz und Co sagen… Und ich darf nicht vergessen, ich bin im Thurgau, dem Texas der Schweiz.

Zu den Mascotte Zigaretten. Die werden tatsächlich im Gefängnis gedreht/produziert. Ist auch ein Arbeitsprojekt für Häftlinge. Schmecken tun sie ned besonders, aber anscheinend können Häftlinge und Angestellte die günstig beziehen.

Was die Medis Abgabe angeht, so muss man die vor dem Eintritt abgeben. Vor der Tür hat es dann ein Kästchen, das der Wärter mit einem Schlüssel öffnen kann und auch notiert was wie viel abgegeben wurde.
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 22.03.2012, 22:51

TAG 3 HINTER GITTERN:

Tag 3

11:30 ..erblicke ich auf meinem Radiowecker…. Durch das andere Bett, mein nichtvorhandenes Orthopädisches Kissen konnt ich nicht schlafen und habe mich letzte Nacht mit noch mehr als gewöhnlich, Medis zugehauen habe und bis jetzt geschlafen habe.

Als nächstes klopft es schon an der Türe, die Sichtklappe geht runter und mir wird das Essen rübergegeben. Es gibt heute Mittag Geflügelfleisch mit Linsen und einer Suppe.
Heute ist Samstag, und ich das erste mal überhaupt raus in den Hof zu gehen. Und samstags kann man statt 45 min, 2 Stunden draussen im Hof mit den anderen sein. Reden, joggen, Tischtennis oder sonst was spielen, einfach in der Wiese hocken usw.. was man auch möchte. Beschliesse trotz meinen Schmerzen, und immer mehr humpeln, konzentriert „da draussen“ alles aufzunehmen und detailgetreu in diesem Gefängnistagebuch nieder zu schreiben. Mir wird die Gefängnistüre geöffnet und der Wärter führt mich durch ecken und Treppen in den Gefängnishof. Je näher man dem Gefängnishof kommt desto mehr Menschen kommen aus diversen Gefängnisbereichen zusammen. Im Hof dann angekommen, das erste mal seid 3 Tagen so was wie Freiheit.

Es bilden sich schnell Gruppen. Schwarzafrikaner, Nordafrikaner, viele Albaner aus dem Kosovo und Makedonien, auch Schweizer. Schnell findet jeder seiner Ethnische Gruppe, vereinzelt gibt’s auch Vermischungen.. Was sie, uns alle eint, ist, neben dem Gefängnisaufenthalt  das die meisten schon längere Zeit hier sind. Sie begrüssen sich freundlich, auch Gruppenübergreifend und tauschen sich rege aus, rauchen oder spielen Spiele miteinander.
Ich fühle mich im ersten Moment etwas verloren da. Ich entschliesse mich zu dem Betontisch mit Betonstühlen zu gehen. Dort sitzen ein ca 35 Jähriger Tunesier mit einem 60 Jährigen Italiener zusammen. Der ältere Italiener kann nur italienisch und der Tunesier nur Französisch. Ich unterhalte mich mit dem Tunesier auf Französisch. Beide Sitzen wegen Marihuana Handel, auch der 60 Jährige kleine schmächtige Italiener, der Anscheinend Jahrelang den Pot von Italien in die Schweiz geschmuggelt hat und durch das Alter nicht weiter gross aufgefallen ist, als Canabis-Schmuggler. – Muss in diesem Moment mein Schmunzeln unterdrücken und denke mir innerlich: „Coole Idee, Rentners best Zusatzverdienst“

Ich erzähle von meinem „schweren Vergehen“ und die Helden Tat eines Lokalgottes und FDP Richters. Beide starren mich ungläubig an. Bis sie dann in Gelächter fallen, doch dann durch meine Ernsthaftigkeit wieder fast schon schockiert und mit offenem Mund auf mich starren. Der Tunesier meint „C‘est ne pas possible en Suisse!“… und einige Sekunden später meint er, die Sonne brenne und sie müssen in den Schatten. – Bezweifle dass das der wahre Grund ist, denn beim Laufen schauen beide nochmals zurück… ob sie wohl glauben ich erfinde diese Geschichte oder ich sei einfach ein billiger Spitzel im Gefängnis?.. werde es wohl nie erfahren.

Ich bin nun alleine an dem Betontisch, da erblicke ich einen Mann der eigentlich gar nicht so rein passt. Zu seriös wirkend, intellektuell hochstehende Ausstrahlung, schöne Halbschuhe, gut gekleidet.. hat was von nem Bänkler oder Versicherungsvertreter.. wobei seriös und die 2.. könnte ein Wiederspruch sein - Er läuft so umher macht runden um den Hof. Bei der nächsten Runde, beschliesse ich, ihn an zu sprechen.

Frei aus, direkt in meiner Art, tue ich das auch. „Warum bist du hier?“ frage ich ihn. In reinem Schweizerdeutsch antwortet er mit einem lächeln: „Es wird mir Menschenhandel vorgeworfen“ – Um ihn zu schützen, schreibe ich Nichts Näheres darüber – aber nur soviel… Ist kein Böser, hatte vielleicht auch Unglück im CH-Texas zu leben und darum hier verurteilt zu werden. – Jetzt sei er bis zur Abklärung in U-Haft und diese werde bedauerlicher Weise immer wieder Verlängert, so dass er im Ungewissen sei, was auf ihn zu kommt und wie lange überhaupt. Ich erzähle ihm meine Geschichte und wir diskutieren mit einer Zigarette über Staatsfilz, und mach üblen Justizirsinn. Denn wie er weiter ausführt, ist er in U-Haft weil Fluchtgefahr bestehe, obwohl er einen nicht schlechten Job und 2 Kinder hat. Danach laufen wir einige Runden im Hof zusammen, diskutieren über Fussball und finden heraus, dass wir beide den FC Bayern sehr unsympathisch finden…

Ich und ich nenne ihn hier Herbert, gesellen uns zu einigen Marokkanern und Albanern - Je mehr Zeit vergeht desto mehr stelle ich fest, dass sich mittlerweile die ethnischen Gruppen untereinander immer mehr mischen und es wirkt nicht so Gang-Mässig. – Mit Ausnahme der Gruppe 20- bis ca 40 Jähriger Schweizer, die immer noch für sich alleine sind.

In diesem Moment geht mir tatsächlich die Evolutionstheorie und andere Theorien wie die des Überlebens durch den Kopf. In Krisenzeiten wird Offenheit und soziales Naturell belohnt und es lebt sich Weiter wenn man zusammenhält und sich nicht absondern nicht trennt. Teile und Herrsche dient nur den „Mächtigen“ und einigen Armseeligen Politikern für primitiven Stimmenfang. Doch weiter geht mir durch den Kopf: „Wie wird es wohl weiter gehen, wird all die Taten gewisser Menschen die momentan zur politischen Elite und hochdekorierten Entscheidungsämtern sind, für immer ungetadelt bleiben? Oder gibst mal nen Crash und es wird ihnen der Wut des Volkes und die Ungerechtigkeit die sie da auf Volkes Rücken ausüben, mal 10-Fach stärker um die Ohren fliegen?“
(Stand März 2012: Hm… wie geht’s weiter mit dem Euro, wie weiter mit den weiteren Wackelkandidaten… So unmöglich ist dieser Crash auch nicht mehr, so wies im Moment ausschaut)

Bin nun zurück in der Zelle. Tut mir immer noch alles Weh, noch mehr als vorher. Nehme einen Morphium Cocktail und lege mich auf den harten Boden, weils da momentan am besten ist für mich, zum liegen.
Es kommt dann etwas später das Abendessen. Hab nicht notiert was es war. Habe da gerade einen Schub erhalten. Einen Anfall. Zittrige Hände, und innere extreme Unruhe… Langsam wird’s besser und ich kann auch etwas essen.
20:00 Uhr: SF2 überträgt das Spiel YB – Basel. Schön fängt endlich die Rückrunde, des CH Fussballs an, es wird auch Zeit das die Bulli endlich losgeht (Deutsche Bundesliga) – Geht mir weiter durch den Kopf: Und schön dass nun Gross Trainer des FC YB ist, denn er hat gefordert das endlich der hässliche Plastikrasen rasukommt und ein normaler Rasen rein kommt. Es gehört in unseren Breitengraden kein hässlicher Kunstrasen rein, sondern zumindest in der 1. Und 2 Liga normaler Rasen, das müsste Gesetz sein.“ Schade kann ich diesen inneren Dialog mit niemandem Teilen im Moment…

Ich habe weiterhin grosse Schmerzen, alles Brennt, bin in meiner Bewegungsfreiheit immer mehr eingeschränkt. –

Haue mir noch mehr Medis rein und schlafe dadurch irgendwann ein.
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon dragi » 22.03.2012, 22:54

Jo das wärense mal die ersten 3 Tage – es gibt häufig klicks weiterhin hier – Aber möchte die Mitglieder hier fragen, interessieren euch die restlichen Tage meines Tagebuchs. Es gibt noch einiges zu erzählen – Aber nur wenn ich ein Feedback bekomme, am besten Hier gleich als Antwort. Oder für Nichtregistrierte Stellen und Einzelpersonen auch per Mail. -

post(atat)bischofszelleria.ch - aber besser, registrieren und hier Schreiben ;) BoratSM1

Bin auch gerne Bereit weitere Fragen die zu diesen 3 Tagen aufkommen, zu beantworten, falls welche aufkommen


Anmerkung: Wow ich hatte nicht mal ganz den 1. Tag fertig. War niergends, in keinem Newsletter oder andere Stellen offiziell publik und fast schon 500 mal gelesen... na mal gucken was in den nächsten Tagen passieren wird ;)

Danke allen die Aufklären und Mobilisieren, bzw. kurz vor dem Gefängniseintritt interveniert haben bei allerlei Menschen und Organen. - Ihr wisst ich vergesse auch GUTES Nie ;)
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Thurgau - Ein Hort des Filzes

Beitragvon Handel » 28.03.2012, 16:00

Hallo Dragi

Ich staune immer wieder über Deinen Mut, unbeliebte Wahrheiten auszusprechen. Über Deine Kraft, über das Erlebte zu berichten.

Wie Du richtig siehst, ist der Thurgau eng verfilzt. Jeder sitzt oder sass beim Anderen im Boot und Gefälligkeiten / Rechtsbeugung sind an der Tagesordnung. Rechtsanwälte, Richter und Parlamentarier – welche eigentliche die Richter beaufsichtigen sollten – sind eng vernetzt: Man kennt sich, die Welt ist klein. Vor der Thurgauer Verfassungsänderung durften Anwälte gleichzeitig auch als Gerichtspräsidenten tätig sein. Das ist mit der neuen Thurgauer Verfassung zwar vorbei, die Beziehungen aber blieben erhalten.

Ein Hort des Filzes im Thurgau ist das Anwaltsbüro Entress Wenger Partner (http://www.ewpa.ch). Kaum ein Gericht, das nicht ehemalige Mitglieder dieses Anwaltsbüros als Richter beschäftigt. Darunter auch Ruth Faller vom Bezirksgericht Kreuzlingen. Nach dem Praktikum beim genannten Anwaltsbüro Entress Wenger Partner arbeitete Faller in der Anwaltskanzlei des Präsidenten des Bezirksgerichtes Kreuzlingen, Herr Hans Ulrich Grauer. Im Anschluss an die Verfassungsänderung musste Herr Grauer seinen Stuhl beim Bezirksgericht Kreuzlingen räumen. Nach erfolgreichem Sesselrücken ist Frau Faller zwischenzeitlich als Vizepräsidentin an demselben Gericht tätig. Im Übrigen eine Richterin, die sich als Anwältin für häusliche Gewalt stark gemacht hat, insbesondere für das Schlagen von Kindern. Dass eine solche Frau nun auch noch als Richterin Kinderschutzanliegen behandelt, ist mehr als tragisch (http://www.filzblog.ch). Und Herr Hans Munz, der bisher als Präsident des Bezirksgerichtes Bischofszell tätig war, besitzt nun seine eigene Anwaltskanzlei (http://www.znm-anwaelte.ch) und kann wie praktisch, bei seinem über viele Jahre hinweg „eigenen“ Bezirksgericht Anträge einreichen. Und wäre das nicht bereits übel genug, beaufsichtigt Munz als Kantonsrat auch noch die Justiz. Leitende Gerichtsschreiberin am Bezirksgericht Kreuzlingen ist im Übrigen Pfeiffer-Munz Susanne, Hans Munz’s Schwester.

Es gibt viele Opfer dieses Unrechtsystems. Leider wagen es viele nicht, sich öffentlich zu äussern. Zu Recht befürchten diese Betroffenen Nachteile in laufenden Verfahren.

Dragi, bleib mutig. Mach weiter so!

Liebe Grüsse

KINDER OHNE RECHTE
Michael Handel

http://www.kinderohnerechte.ch
http://www.hans-munz.ch
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Re: Gefängnis - Tagebuch !

Beitragvon Astrid » 02.04.2012, 01:51

Tja....offen gestanden bin ich noch immer geschockt über das, was ich hier lese. Es fällt nicht leicht Worte zu finden für die "professionelle" Begutachtung durch einen anerkannten und ausgebildeten Mediziner!
Das dabei Parallelen zu deinen Erfahrungen bei der IV zu erkennen sind, dürfte eigentlich niemandem schwer fallen. Beschämend! :oops:

Ganz besonders deshalb, weil mir die zuständigen Stellen schriftlich und persönlich zugesichert haben, dass alles mit rechten Dingen zugeht und keinerlei Filz ( sie haben sich natürlich anders ausgedrückt ) vorliegt. Auf den Gesundheitszustand wird natürlich Rücksicht genommen. Bla bla bla....
Ebenso habe ich die schriftliche Aussage, dass Herr Dr. Munz vollständig unabhängig gehandelt hat. Hmmm.....
Sorry, verehrte Schweizer Justiz und Gesundheitsbehörden - mir erscheint hier ein anderes Bild!

Ich wünsche dir sehr viel Kraft und bitte bleib auf deinem Weg Dragi und kämpfe weiter. Mache weiterhin dein Erlebtes öffentlich damit sich endlich mal etwas ändert und Menschlichkeit Einzug hält.
In deinem Fall kann ich da nur wenig erkennen. Einzig die einigermaßen freundliche Behandlung der Aufsichtspersonen im Gefängnis - das ist doch mal was. :(
Wissen ist Macht. Nichts wissen macht auch nix.
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